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Von Tag zu Tag: Fußkalt

Stefan Jacobs interpretiert die neueste Falschparkerstatistik.

Der Opi auf dem Zebrastreifen da vorn könnte echt mal die Hufe schwingen, der Blödbommel im Mercedes soll nicht so drängeln, und diese Radfahrer sind sowieso die Letzten!

Ja, das Leben kann sehr subjektiv sein, gerade im Großstadtgetümmel. Was der Verkehrsminister verschweigt, ist nun wasserfest bewiesen: Der Fachverband Fußverkehr e. V. konstatiert, dass sich das Problem der Falschparker auf Geh- und Radwegen verschärft haben muss. „Belegt wird diese Einschätzung mit den stark ansteigenden Verkaufszahlen der ,Parke nicht auf unseren Wegen‘-Aufklebern.“ Der Verein habe in den letzten fünf Jahren 660 000 der Klebezettelchen mit den Piktogrammen von Fußgängern, Rad- und Rollstuhlfahrern verkauft – vier Mal so viele wie in den fünf Jahren davor.

Die in der Klebszene „Spuckis“ genannten Zettel kosten im 50er-Pack 70 Cent. Laut Rechtsprechung ist ihr Einsatz legal, sofern sie nicht mitten auf der Frontscheibe oder dem Spiegel kleben und schadlos wieder abgehen. Wer also einen solchen Aufkleber an seinem Auto findet, sollte nicht ausrasten, sondern in sich gehen. Und froh sein, dass ihn nur der Aufkleber und nicht das Ordnungsamt heimgesucht hat. Dessen Zettel sind teurer und müssen obendrein selbst bezahlt werden.

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