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Von Tag zu Tag: Ganz reizend

Sebastian Leber hat endlich das Berlin wieder, das er kennt.

Vor zwei Tagen schrieb ich an dieser Stelle, dass mir die Menschen auf der Straße derzeit ungewöhnlich friedfertig und zuvorkommend erscheinen. Wo denn die ganzen sonst so reizbaren, patzigen Berliner hin sind, ob dies womöglich am Wetter liegt und dass ich dem Frieden nicht traue – weil es doch gefährlich wäre, sich auf diese neue Nettigkeit einzulassen, die eigenen Schutzschilde runterzufahren und dann kalt erwischt zu werden, sobald der Ton wieder rauer wird.

Auf Tagesspiegel Online, über Facebook und per Mail habe ich Reaktionen erhalten. Eine kleine Auswahl in unsortierter Reihenfolge: Der Autor hat keine Ahnung. Der Autor lügt. Der Autor muss betrunken gewesen sein. Der Autor hat einen bekloppten Nachnamen. Seinen Text hätte man sich sparen können. Der Text hatte unterstes Niveau. Der Autor soll bitte aufhören, gegen Berliner zu hetzen. Der Autor versteht keinen Spaß. Der Autor ist sicher Schwabe. Der Autor ist sicher schwul. Der Autor soll doch das Maul halten, solange er kein Berliner in vierter Generation ist.

Okay, es gab auch reichlich Zustimmung, was mich sehr freut. Aber lag die vielleicht bloß an der Hitze draußen?!?

Ich hab dich wieder, liebes Berlin, viel schneller als gedacht. Das soll jetzt nicht beleidigt klingen, im Gegenteil: Es tut schon gut, wenn man sich auf seine Stadt so verlassen kann.

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