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Von Tag zu Tag: Ganz schön links

Christian van Lessen trauert um drei Buchstaben, das P, das D und das S

Trauern wir ein wenig drei Buchstaben nach. Wie jeder Einzelne auch zur PDS gestanden haben mag: Als Buchstabenkombination war die Partei im Sprachgebrauch griffig. Alltagstauglich sozusagen, leicht zu sprechen, leicht zu schreiben. Wie wir darauf kommen? Gerade wäre uns fast ein Lapsus passiert, als wir gewohnheitsmäßig vom PDSHaushälter Carl Wechselberg schrieben, um gerade noch rechtzeitig die Notbremse zu ziehen. Der nach wie vor linke Haushälter ist jetzt natürlich ein Linke-Haushälter, was schon ausgesprochen merkwürdig klingt. Noch seltsamer, aber richtiger wäre es, vom „Die-Linke-Haushälter“ zu sprechen. Bei den Grünen ist das einfacher, grün ist grün. Aber links und Linke? Da gibt es doch linke Flügel, bei den Linken selbst, auch in anderen Parteien. Müssen deren Linke jetzt Namensschutz beantragen? Und was machen allgemein-linke Demonstranten, wenn sie mit Linke-Demonstranten gemeinsame Sache machen? Es ist ganz schön vertrackt mit „Die Linke“ und den Linken. Noch keine Gewohnheitssache. So sei dem P, dem D, dem S eine kleine Träne nachgeweint.

Christian van Lessen

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