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Von Tag zu Tag: Gratismut

Bernd Matthies rät, der S-Bahn eine faire Chance zu geben

Kein Zweifel: Die S-Bahn ist in schlechter Form. Der Winter war ein Debakel, der Ärger mit den maroden Rädern ist es noch. Und das Unternehmen hat offenbar unter dem hohen Kostendruck die Fähigkeit verloren, auf extreme Situationen angemessen zu reagieren – Situationen, wie sie leider oft schon eintreten, wenn nur ein großer Veranstaltungsort zu leeren ist.

Allerdings ist das alles bekannt, und es handelt sich zum großen Teil um eine Altlast der Mehdorn-Ära, in der Welteroberung vor Nahverkehr ging. Seit der große Vorsitzende im Ruhestand ist, mehren sich die Zeichen, dass die neue Bahn-Führung ein paar Weichen anders zu stellen versucht; ein Konzept mit hübschem Namen ist in Arbeit, immerhin.

Insofern ist es ein wenig irritierend, dass die zuständige Senatorin gerade jetzt den Gratismut aufbringt, auf die S-Bahn einzuschlagen und mit Vertragskündigung zu drohen. Denn die Fahrgäste wollen nicht in erster Linie einen neuen Betreiber, sondern schnell und bequem von A nach B. Die S-Bahn sollte zeigen können, ob sie das schafft. Dann erübrigt sich der Theaterdonner am Ende vielleicht ganz von selbst.

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