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Von Tag zu Tag: Grüne Kirche

Bernd Matthies wundert sich über synodale Grenzüberschreitungen

Glaube und Verkündigung sind ein schönes Thema für eine christliche Kirche, und es mangelt ihr angesichts der großen Islam-Debatte sicher auch nicht an aktuellem Stoff. Deshalb verblüfft es gelinde, dass die Synode der evangelischen Kirche Berlin/Brandenburg/Oberlausitz gegenwärtig mit Inbrunst die Frage einer möglichen Kohlendioxidspeicherung in der Lausitz debattiert und heute voraussichtlich zu einem ablehnenden Votum kommen wird.

In der evangelischen Kirche pflegt man seit geraumer Zeit die Neigung, sich als eine Mischung von Grünen und Greenpeace mit Glockengeläut zu artikulieren. Wir leben in einer Demokratie, die Kirche darf das, und wenn ihre Mitglieder diesen Kurs weg von der geistlichen Kernkompetenz mittragen, spricht vermutlich sogar die wirtschaftliche Logik dafür.

Dennoch wirkt die Einbeziehung dieses Themas in die Synode so, als habe die Oberlausitz auch einfach mal vorkommen wollen. Die Kirche darf sich jedenfalls nicht wundern, wenn die Stromproduzenten bald auch ein paar Gedanken zu Schlüsselfragen der Ökumene äußern. Deren Kompetenz wäre etwa gleich hoch einzustufen.

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