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Von Tag zu Tag: Gut integriert

Lars von Törne fragt sich, ob Berlin einen Integrationsbeauftragten braucht.

Mehr als jeder vierte Berliner kommt aus einer Familie, die aus dem Ausland zugewandert ist, Tendenz steigend. Da steht es außer Frage, dass die Integration von Migranten für das Zusammenleben in der Stadt von zentraler Bedeutung ist. Ob man aber unbedingt einen Integrationsbeauftragten des Landes braucht? Die Frage wird durch Günter Pienings unerwarteten Abgang aufgeworfen. Der hinterlässt nach neun Jahren im Amt eine durchwachsene Bilanz. Nun überlegt man in der Regierungskoalition, ob die Aufgaben des Integrationbeauftragten nicht der Staatssekretär für Arbeit und Integration, Farhad Dilmaghani, miterledigen kann. Die Idee hat etwas für sich, auch weil ein Staatssekretär als Behördenleiter, der eng mit der Senatorin zusammenarbeitet, mehr zu sagen hat als ein Abteilungsleiter, was der Integrationsbeauftragte formal wäre. Dilmaghani als Migrant der dritten Generation, der sich als Allianz-Konzernsprecher und Kommunikationschef der Wirtschaftshochschule ESMT einen Namen gemacht hat, dürfte die Chancen und Probleme der Integration außerdem aus eigener Erfahrung ebenso gut kennen wie seine in der Türkei geborene Chefin Dilek Kolat. Für Berlin, dessen Regierung laut Koalitionsvertrag Integration als „wichtige Querschnittsaufgabe“ sieht, könnte so eine Neuordnung ein Gewinn sein.

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