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Von Tag zu Tag: Guten Flug!

Werner van Bebber wundert sich über den Abgeordnetenhauspräsidenten

Sturheit kann bei Politikern durchaus Charme haben – schließlich macht der Politikbetrieb viele von ihnen biegsam wie Bambus. Manchmal aber wird die Sturheit peinlich. Gut, wenn da ein paar Abgeordnete zeigen, dass sie auch Zusammenhänge von hinter der Berliner Stadtgrenze beurteilen können – und deshalb auf einen von den Steuerzahlern bezahlten Trip nach Peking verzichten. Warum? Genau: wegen „Tibet“.

Nur den Präsidenten des Abgeordnetenhauses interessieren solche Bedenken nicht. Walter Momper beruft sich bei der Planung seiner Reise zur „Partnerstadt“ Peking auf einen Beschluss des Parlamentspräsidiums, den er mit herbeigeführt hat. Er besteht mit der Engstirnigkeit, die man sonst nur vom Internationalen Olympischen Komitee kennt, auf dem Trip, ein „anständiges Programm“ vorausgesetzt, wozu für ihn „Gespräche“ mit Pekinger Politikerkollegen gehören. „Gute Reise“, kann man da nur sagen – und dass man mit Spannung Mompers Reisebericht erwartet. Über den Umgang mit der Opposition wird es in den „Gesprächen“ wohl nicht gehen.

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