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Von Tag zu Tag: Handgeld

Bernd Matthies über Senatoren, die nicht arbeiten müssten.

Es ist nicht notwendig, reich zu sein, wenn man Berliner Senator werden will - aber es erleichtert den Einstieg offenbar doch sehr. Denn die Bezahlung an sich ist nicht sooo üppig, eher in Richtung armabersexy, und deshalb hat praktisch jeder bessere CDU-Rechtsanwalt abgewinkt, als 10 000 Euro für den Justizsenator aufgerufen wurden.

Berlin immerhin schickt sich nicht bescheiden in seine Not, sondern macht diese Not zur Tugend, indem es dieses kleine Handgeld Millionären offeriert. Zwei derart solvente Unternehmer, Nußbaum und Heilmann, haben sich so zur Berliner Ressortleitung breitschlagen lassen, und auch André Schmitz, der langjährige Fast-Kultursenator, kennt offenbar keinerlei materielle Sorgen – er müsste also gar nicht tun, was er zur überwiegenden Zufriedenheit tut.

Ob das nun gelebtes Mäzenatentum ist, wissen nur die Betreffenden selbst. Doch ihr Engagement schmückt sie – und finanziell unabhängige Politiker sind für Berlin sicher kein Nachteil. Zumal bei den betreffenden Drei wohl niemand auf die Idee kommt, ausgerechnet an den reichen Berlusconi zu denken. Seite 8

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