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Von Tag zu Tag: Helle Freude

Andreas Conrad lassen nächtliche Lichterspiele eher kalt.

Ziemlich weit oben auf der Hitliste letzter Worte steht das Goethesche „Mehr Licht“. Es ist, wie meistens in solchen Fällen, nicht hundertprozentig verbürgt, was aber kaum einen hinreichenden Grund darstellt, es aus besagter Liste zu streichen. Zumal nicht in diesen erleuchteten Zeiten, da allein mit einfacher Illumination das Publikum in Scharen angelockt werden kann, als handele es sich um eine nächtliche, von Faltern umflatterte Straßenlaterne – um nicht schon wieder Marlene Dietrichs seit dem „Blauen Engel“ nahezu sprichwörtliche Motten zu bemühen. Sie und andere Insekten wird man ohnehin auf dem Gendarmenmarkt trotz allen Lichterglanzes vergeblich suchen an den folgenden beiden Abenden: Es ist ihnen dort viel zu kalt, anders als den Menschen, die nun schauen dürfen, wie Deutscher und Französischer Dom mittels neuester Lampentechnik schwarzrotgold und blauweißrot eingewickelt werden, mit blaugolden erstrahlendem Schauspielhaus in der Mitte. Eine nicht gerade pompöse Show scheint es zu werden, aber angesichts der selbstverständlichen Zuneigung, mit der Deutsche und Franzosen, einst „Erbfeinde“, heute miteinander umgehen, wäre Pompöseres ohnehin unpassend.

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