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Von Tag zu Tag: Hirtenkäse

Stephan wiehler lässt den Papst einen guten Mann sein

Der Papst kommt, und selbst Berlins Homosexuelle, die mit dem Vatikan nicht viel am Hut haben, schienen insgeheim Hoffnungen in den Besuch Benedikts XVI. zu setzen. Der Heilige Vater plane ein Treffen mit Vertretern des Lesben- und Schwulenverbandes, vermeldete der Verband, eine „sexualpolitische Wende“ der katholischen Kirche sollte gar in Aussicht stehen, hieß es. Und wäre diese Mitteilung nicht am 1. April gekommen, man hätte es gerne glauben wollen.

Dass der deutsche Papst seine Reise in die ostelbische Diaspora dazu nutzen könnte, gerade Nichtkatholiken die Hand zu reichen, das hatten sich auch die Protestanten gewünscht. Zumal der Papst angekündigt hat, während seines Aufenthalts in Berlin mehr Zeit mit evangelischen Christen verbringen zu wollen. Zum Auftakt des Berliner Papstjahres hat sein diplomatischer Vertreter, Erzbischof Perisset, allerdings klargemacht, dass alle ökumenischen Mühen nur dem Ziel dienen, „jede Trennung von Rom“ zu überwinden und alle verirrten Schäfchen zurückzuführen unter die Obhut des päpstlichen Oberhirten.

Die Abtrünnigen können sich mit Jesus trösten. Auch er wurde zeitlebens kein Katholik und hat selbst als Jude Anerkennung durch den Vatikan erlangt.

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