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Von Tag zu Tag: Holzklasse

Andreas Conrad empfiehlt den Verkauf der Sitze im Olympiastadion.

Dem Normalsterblichen bleiben zur Aufbewahrung eines Notgroschens der Sparstrumpf oder das Sparschwein. Beide Möglichkeiten sind für eine Stadt wie Berlin bereits technisch ausgeschlossen, so fehlt ihr allein schon ein Kopfkissen, unter der sie solch einen Strumpf verstecken könnte. Aber Länder, Kommunen oder selbst ein Erzbistum wie das in Freiburg haben noch ganz andere Möglichkeiten, für die Zukunft zu sorgen – vorausgesetzt, der Papst war da, feierte eine Messe und veredelte dadurch die dabei genutzten Sitzgelegenheiten. Denn was zuvor nur eine schlichte Holzbank war, gerät nun zur Preziose von fantastischem Wert. 5000 Bänke kamen in Freiburg im September 2011 zum Einsatz und wurden danach zum Kauf angeboten. Mehr als 3500 sind weg, zu 410 Euro das Stück. Ein Millionengeschäft – und welche Chance für Berlin! War der Papst nicht kurz zuvor in Berlin und hat hier am 22. September eine Messe zelebriert? Im Olympiastadion! Mehr als 74 000 Sitzplätze! Man sollte das Marktpotenzial analysieren und den Verkauf starten. Die Reihen im Stadion werden nur vorübergehend unbequem, als Ersatz empfehlen sich Holzbänke. Die sind ohnehin billiger.

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