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Von Tag zu Tag: Im Blau-Gelben

Stephan Wiehler fährt Bus vom Alex nach Brüssel

Als beliebter Touristentransfer ist die Buslinie 100 so etwas wie eine innerstädtische Interkontinentalverbindung. Hier trifft sich die Welt. Und für manche Berliner liegen zwischen den Polen Alexanderplatz und Bahnhof Zoo immer noch Welten wie zwischen Ural und Manneken Pis. Im 100er sitzt zusammen, was zusammengehört, und darum ist er wie kaum ein anderes Transportmittel geeignet, den Weg zur Völkerverständigung zu ebnen. Ab dem heutigen Montag soll die Linie, die vor 20 Jahren die erste Busverbindung zwischen City Ost und West war, deshalb neue Grenzen überwinden helfen. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit und EU-Kommissar Günther Oettinger steigen zur Jungfernfahrt der „Europa-Buslinie“ in den 100er ein. Künftig soll ein blauer Doppeldecker mit gelben Sternen nicht nur internationale Fahrgäste, sondern auch „die europäische Idee als Garanten für Frieden, Freiheit und Wohlstand“ befördern. Eine schöne Idee, und das Zusammengehörigkeitsgefühl an Bord wird gewiss noch gestärkt, wenn über die Lautsprecheranlage die Stimme des Fahrers schnarrt: „Mal den Mitteltürraum freimachen ... Ick hab’ Zeit.“

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