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Von Tag zu Tag: Immer nach Plan

Bernd Matthies wünscht sich mehr Mut beim Öffnen von Freibädern

Die Entscheidung über den Öffnungstermin der Berliner Freibäder erfordert einen ganzen Kerl. Einen, der das Stehvermögen Ernst Reuters mit der Zuversicht eines Priesters und der Wetterfühligkeit Jörg Kachelmanns verbindet. Macht er die Bäder zu früh auf, langweilt sich das Personal, und die Gäste stehen zornig vor den geschlossenen Schwimmhallen. Öffnet er zu spät, ist es genau umgekehrt. Und die Schuld an einem eventuell verregneten Sommer wird ihm auch noch hingeschoben.

Vielleicht ist das der Grund dafür, dass niemand so recht seinen Kopf dafür hinhalten will und die Entscheidung immer nach Plan fällt, egal, ob es Hunde und Katzen aufs menschenleere Becken regnet oder die Sonne auf geschlossene Tore brennt. Immerhin hat Senator Härtel am Donnerstag zugegeben, dass manches Bad ein wenig früher hätte geöffnet werden können, das ist ja schon mal was.

Tatsächlich sind die heute üblichen Wetterprognosen ja so zuverlässig, dass wir kaum jemals befürchten müssen, im offenen Becken von einem Wintereinbruch überrascht zu werden. Ein wenig mehr Mut beim Bad-Eröffnen wäre also durchaus erstrebenswert. (Seite 10)

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