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Von Tag zu Tag: Ins Gebüsch

Bernd Matthies über die typische Berliner Sommerplage

Unsere kürzlich erschienene Polemik über die Art, in der die Berliner mit ihrer Stadt umgehen, hat eine Flut von überwiegend zustimmenden Reaktionen ausgelöst. Es gibt keinen Grund, anzunehmen, Dreck, Graffiti und verlotterte Kommunikation seien untrennbar mit dem Leben in einer modernen, kreativen Metropole verbunden. Es geht gut ohne sie – nur müssen die Bürger es eben selbst auch wollen.

Das gilt ganz sicher für die Plagen der nun voll entbrannten Grillsaison. Nahezu jeder, der für seine Lust am Fleischverbrennen die öffentlichen Grünanlagen in Anspruch nimmt, leitet daraus auch das Recht ab, seinen Müll anschließend ins Gebüsch zu werfen oder einfach liegen zu lassen. Hauptargument: Sollen sie doch mehr Mülleimer aufstellen!

Jedes Kind weiß: Man kann Müll auch mitnehmen und zu Hause in die Tonne stopfen, wenn er die Sammelkapazitäten übersteigt. Doch dieses im besten Sinne gutbürgerliche Verhalten ist heute ungefähr so verbreitet wie Spitzenklöppeln und Deckchensticken. Jedenfalls in Berlin. (Seite 11)

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