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Von Tag zu Tag: Jubeln üben

Christian van Lessen erwartet voller Spannung den Papst-Besuch

Wer sich als künftiger Gast so gründlich ins Gespräch bringt, darf keinen Rückzieher mehr machen. Gehen wir davon aus, dass der Heilige Vater nächstes Jahr, wenn vielleicht der Ärger um ihn längst wieder verraucht ist, auf Besuch kommt. Wer zwischen Altötting und Regensburg, Münster und Paderborn Begeisterungsstürme auslösen, Massen selig taumelnd auf die Straßen treiben dürfte – im weithin gottlosen Berlin könnte er schnell ernüchtert werden. Des Papstes Vorgänger hat zwar eindrucksvoll das Olympiastadion gefüllt, aber auch erfahren müssen, wie ohrenbetäubend Pfiffe klingen, wie respektlos Farbeier geschleudert werden. Das beschämte auch die gottlose Mehrheit. Nun schickt sich der Gesegnete an, der Stadt den Segen zu geben. Das kann nicht schaden, wir müssen nur Jubeln üben. Vielleicht leitet den Papst die Einsicht, Erwartungen nicht zu hoch zu hängen. Oder sich mit Altötting zu begnügen.

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