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Die Schüler haben sich schick gemacht für das Abgeordnetenhaus.

© Sven Darmer

Von Tag zu Tag: Jugend debattiert für Olympia

Bei dem Schülerwettbewerb "Jugend debattiert" wird hitzig diskutiert - am vergangenen Mittwoch stand allerdings eine Frage auf dem Programm, die nicht mehr brandaktuell war. Erleuchtende Erkenntnisse kamen trotzdem dabei herum.

Olympia für Berlin ist gelaufen? Für die Organisatoren des Wettbewerbs „Jugend debattiert“ noch lange nicht! Die Berliner Schüler, die am Mittwoch im Plenarsaal des Abgeordnetenhauses zum Landesfinale angetreten sind, sollen um die Frage streiten: „Soll sich Berlin um die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2024 bewerben?“

Der Plenarsaal ist voll, die Schüler haben sich schick gemacht, kombinieren Anzughosen mit Sneakers, tragen die offiziellen Namensschilder stolz am Revers. Lehrer tuscheln mit ihren Schülern, geben letzte Tipps.

Und dann geht’s los. In der Altersgruppe zwei, Schüler aus den Klassen 11–13, treten Raimund, Leon, Jonathan und Leo gegeneinander an. Diskutieren sollen sie unter leicht veränderten Vorzeichen: Nicht, ob es 2024, sondern ob es generell etwas werden kann mit einer Berliner Olympiabewerbung, wollen die Veranstalter nun wissen. Auch sie haben mitbekommen, dass der Zuschlag am Montag nach Hamburg ging.

Auf die Plätze, fertig, diskutieren

„Berlin hat schon genug Großprojekte, die nicht gelingen“, sagt Leon Mebus vom Max-Delbrück-Gymnasium. „Das Großevent bringt auch langfristig mehr Touristen in die Stadt“, hält ihm Leo Köpp vom Europäischen Gymnasium entgegen. Raimund Reck pflichtet bei und nennt Statistiken zur nachhaltigen Profitabilität des Events. Zum Schluss holt Olympia-Verfechter Leo noch mal aus und bemüht einen historischen Aspekt: „Nach den belasteten Olympischen Spielen von 1936 ist es eine tolle Chance, mal wieder Spiele unter einem anderen Vorzeichen auszutragen. Mein Opa hat keine guten Erinnerungen an Olympia ’36.“ So wird eine halbe Stunde lang die Berliner Schlappe einfach ausgeblendet. Undankbar für jene Schüler, die die Pro-Argumente liefern sollen.

Obwohl mit Raimund Reck vom Evangelischen Gymnasium zum Grauen Kloster dann doch einer gewinnt, der sich für die Spiele ausspricht. Sein zentrales Argument: Mit einer politisch gewollten, transparenten Bürgerbeteiligung kann es etwas werden mit den Spielen in Berlin. Berliner Politiker, spitzt die Ohren!

Und wie geht es jetzt für Raimund weiter? Die Finalteilnahme am Bundesentscheid für den Debattierwettbewerb! In Berlin. Wenigstens dieses Event wird künftig in der Hauptstadt ausgetragen.

Lea Albring

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