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Von Tag zu Tag: Kalte Dusche

Gerd Nowakowski weiß wieder, warum Wasser ein ganz besonderer Stoff ist

Da kann man den Kanal schon mal voll haben. Früher stiegen die Wasserpreise, weil die Berliner zu viel davon verbrauchten; nun geht man seit Jahren sparsamer damit um, zum Jahresanfang wurden die Wasserpreise trotzdem um 15 Prozent erhöht. Der Investor des teilprivatisierten Unternehmens will schließlich verdienen. Künftig soll es jedes Jahr eine Preiserhöhung geben: Zum 1. Januar die nächste. Kein Wunder, dass sich Betriebe lieber selbst einen Brunnen bohren. Mit dieser unternehmerischen Notwehr soll Schluss sein. Die SPD-Abgeordneten stellen dies nun – als könnten sie kein Wässerchen trüben – als unsozial hin, weil die Kosten für das Leitungsnetz schließlich von allen Berlinern getragen werden müssen. Da kommen einem die Tränen. Anschlusszwang für alle Berliner Brauereien – das können wir uns schon als Werbespot vorstellen: gebraut mit Berliner Leitungswasser. Na Prost. In trüben Gewässern dümpelt auch das Wasser- und Schifffahrtsamt; seit Monaten negativ aufgefallen mit schlechter Informationsarbeit und einem hinterhältigen Kettensägenmassaker. Nun schlägt das Amt sogar vor, den sanierungsbedürftigen Landwehrkanal einfach zuzuschütten. So wird es nicht kommen. Doch ein wenig ernster wollen die Berliner schon genommen werden. Sie könnten sonst denken, man lenke sie von den wahren Plänen ab.

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