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Von Tag zu Tag: Kein Beifall

Bernd Matthies über den Wasserzugang, und wer ihn verdient

Ein Grundstück am Wasser - das will jeder. Mancher kriegt es auch, beispielsweise Michael Schumacher, der sich jetzt am Genfer See was Hübsches ausgesucht hat, ungefähr so groß wie der Flughafen Tempelhof. Und mit garantiertem Wasserzugang. Denn dort muss kein Reicher dulden, dass ihm die weniger Reichen auf einer Uferpromenade die Sicht verderben.

Die Rummelsburger Bucht ist nicht der Genfer See. In Berlin fehlen die Berge, und auch sonst ist der Raum knapper. Mit dem Wasserzugang geht man deshalb streng um, das wissen wir noch aus der Zeit des notorischen SPD-Linken Harry Ristock, der wahre Schlachten mit den Berliner Grundstücksbesitzern schlug. Seither akzeptieren wir: Ein Uferwanderweg hat Vorrang, auch wenn dazu manchmal seltsame juristische Winkelzüge notwendig zu sein scheinen.

Der Anwohner, der in Alt-Stralau Arbeiter mit dem Wasserschlauch attackiert, mag dennoch Verständnis für seine Enttäuschung verdienen. Beifall verdient er nicht. (Seite 10)

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