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Berlin: Von Tag zu Tag: Kein hohes C

An Pavarotti kommt man nicht vorbei, so oder so. Zum Beispiel am Ende einer langen Reise durchs hintere Indonesien, mit Reisgerichten völlig überfüttert, die selbst eine durchschnittliche Pizzeria in Jakarta als kulinarische Oase erscheinen lassen.

An Pavarotti kommt man nicht vorbei, so oder so. Zum Beispiel am Ende einer langen Reise durchs hintere Indonesien, mit Reisgerichten völlig überfüttert, die selbst eine durchschnittliche Pizzeria in Jakarta als kulinarische Oase erscheinen lassen. Auf dem Videobildschirm, zwecks italienischem Lokalkolorit, Luciano samt Placido und José bei ihrem Auftritt in den römischen Caracalla-Thermen. Es schmeckte noch mal so gut.

Dann wenige Jahre später im Interconti, vor einer Pressekonferenz. Beim Warten vor dem Fahrstuhl nahte er tatsächlich in seiner ganzen Fülle, doch die Gnade, mit ihm gemeinsam aufzusteigen, blieb verwehrt: Einer der Fahrstühle war eigens für Pavarotti reserviert. Keine Chance also, ein wenig ins Plaudern zu kommen und ihn an die Hotelbar einzuladen - auf ein Glas Hohes C.

Und nun kommt er diesmal gar nicht: Zu wenige Karten wurden bislang verkauft, kein Pavarotti also am 1. September in der Wuhlheide. Anders als sein Caracalla-Kollege Carreras, der am 17. Juli auf dem Gendarmenmarkt konzertiert, zieht der singende Pasta-Freund derzeit nur geringes Interesse auf sich, sein Management ist völlig ratlos. Er mag sich trösten: Das ist in Berlin schon ganz anderen Pop-Größen passiert.

Wir sagen nur: Madonna. Wollte schon 1990 kommen, verkaufte aber zu wenig Karten und ließ "technische Probleme" vorschieben. Und wie stand sie diesmal da! Gleich vier ausverkaufte Konzerte. Also, lieber Luciano, nicht verzagen. In spätestens zehn, elf Jahren ist die Zeit wieder reif - ob mit hohem C oder auch ohne. Bei Bier und Bratwurst kommt es darauf sowieso nicht an.

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