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Von Tag zu Tag: Kein Mäzen

Bernd Matthies über einen neuen Mitspieler auf der Ku’damm-Bühne

Eine Farce ist eine Komödie, die den Zuschauer mit bewussten Übertreibungen, Absurditäten und Unsinn unterhält. Das passt. Denn langsam tendiert auch der Streit um die Zukunft der Komödie und des Theaters am Kurfürstendamm in Richtung Farce.

Wenigstens, seit Artur Brauner die Bühne betreten hat und nun laut deklamiert, die Theater könnten problemlos in seinem Gebäude gleich nebenan unterkommen, dort, wo Daimler gegenwärtig seine Autos zeigt. Problemlos? Nun ja: Die Motive des Angebots sind offenbar nicht rein mäzenatisch, denn es setzt voraus, dass der Senat die Miete zahlt. Und bevor der Senat das tut, tritt Johannes Heesters zur Wiedereröffnung der Theater als Gretchen im „Faust“ auf.

Nichts gegen würdige Alte, die helfen wollen. Dieter Hallervorden hat für die Wiedereröffnung des Schlossparktheaters sein Schwererspartes auf den Kopf gehauen, das hat sich offenbar ausgezahlt und die Berliner Kulturszene bereichert. Doch ohne derlei spendable Gesten wird es wohl bei folgenlosen Absichtserklärungen bleiben. Und das Ende der Farce um die Komödie bleibt vorerst weiter der Fantasie überlassen.

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