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Von Tag zu Tag: Krach mit Ansage

Gerd Nowakowski erwartet, dass bei Rot-Rot bis zum Herbst die Fetzen fliegen

Auch politische Ehen haben Krisen. Vor allem, wenn man zehn Jahre zusammen ist, die Projekte schwinden – und Wahlen anstehen. Da wachsen Eifersucht und die Angst, verlassen zu werden. Deswegen wird ein wenig gemobbt und dem Partner eine Affäre angehängt – wie im normalen Leben. Wowereit schiele koalitionsmäßig auf die CDU, behauptet der Linken-Boss. So macht man sich interessant. CDU-Chef Frank Henkel freut sich, dass er wieder ernst genommen wird – und Klaus Wowereit kann feixen. So hat es der Regierende Bürgermeister am liebsten. Ob Linke, ob Grün, ob Schwarz – ohne ihn geht hier nichts. Er muss nur bis zum 18. September schweigen und sich alles offenhalten. Wenn nach dem Wahltag bei der Senatsbildung die Linke aufmuckt, dann stehen die Grünen bereit. Falls die nicht zu viel herumzicken, wie schon 2006 bei der Regierungsbildung, als Wowereit sie schnell wieder vor die Tür setzte. Und die CDU? Mit der könnte Wowereit zwar die Autobahn A100 verlängern – falls seine SPD ihn lässt – danach aber wird es schon eng mit den Gemeinsamkeiten. Eine rechnerische rot-schwarze Mehrheit ist eine Sache, Ehestreit im Wahlkampf eine andere, und eine Koalition erst recht. Das weiß Wowereit. Henkel und die Linke wissen es auch.

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