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Von Tag zu Tag: Leere Hülle

Bernd Matthies fürchtet um die Zukunft des Shell-Hauses

Das Shell-Haus am Landwehrkanal zählt mit seiner geschwungenen Fassade zu den eindrucksvollsten Berliner Gebäuden. Anlässlich der letzten, lange zurückliegenden Sanierung hat der Streit um die originalgetreue Wiederherstellung der Fensterprofile die halbe Stadt erregt. Man wird vermuten dürfen, dass diese Architektur noch als beispielhaft dasteht, wenn der Nippes am neuen Potsdamer Platz seine Schuldigkeit längst getan hat. Vorausgesetzt, das Shell-Haus steht dann auch noch da. Denn im Moment sieht es so aus, als drohe dem Gebäude langer Leerstand.

Nichts gegen die Gasag. Sie wird ihre Gründe haben, das Haus in Richtung Osten zu verlassen. Nur führt das eben dazu, dass nur noch eine leere Hülle übrig bleibt, die womöglich niemand mehr will, zu groß für kleine Unternehmen, zu klein für große, in einer irgendwie uncoolen Gegend – und wohl auch wieder mal renovierungsbedürftig.

Aber sollte es nicht möglich sein, in einer so mit Ministerien, Botschaften und anderen öffentlichen Institutionen vollgestopften Gegend jemanden zu finden, der noch Bürofläche braucht? In der expandierenden Weltmetropole? Es dürfte ja gern auch mal das Land Berlin sein: Seine meisten Behörden sind viel unansehnlicher untergebracht. (Seite 10)

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