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Von Tag zu Tag: Legalize it!

Johannes Schneider fordert eine Entlastung des Kalbs zum Wohl des Döners.

Es geht ja auf keine Kuhhaut, was in den vergangenen Tagen an Pferde- und Pferdefleischwitzen gemacht wurde. Bei Facebook trabte grad der hier vorbei: „Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Die Lasagne ist’s, sie tarnt sich als Rind.“

Jetzt aber ist der Spaß natürlich vorbei, in Berlin zumal, wo Pfertiglasagne (Entschuldigung!) zwar wie überall nur bei eingefleischten Zubereitungsverweigerern, ein feiner Döner aber überproportional oft in den Rachen der Fleischesser galoppiert: Pferdefleisch im Döner – Kruzifix und zement mal, das ist wirklich ekelerregend! Und dann auch noch Schwein dazu, also bitte! Im Döner! Das ist ja so, als würde Jos Luhukay das Hertha-Training mit Union-Unterwäsche am Leib leiten.

Ja, man glaubt, es hackt bei den fiesen Hack-Hackern, und mag sich nicht ausmalen, was noch so alles im Döner landet: Knochenmehl vom Uhu, Spuren von Kokain – fast scheint es ja, als wäre jedweder Langstreckentransport absurder Abfallprodukte kostengünstiger als eine sympathische Kuh aus Brandenburg einfach en bloc durch einen Wolf zu drehen. A propos Wolf: Wo ist der eigentlich hin? Horchen Sie mal! Ihr Döner knurrt!

Was ließe sich also dagegen tun? Strengere Kontrollen? Ach, die werden doch eh ausgetrickst. Wichtiger ist es, die Kuh und – auch und gerade im Dönerkontext – mit ihr das Kalb zu entlasten. Nicht nur der Rheinländer weiß, wie gut ein Pferd schmecken kann. Und Nicht-Muslime brechen sich beim Verzehr eines schmackhaften Schweinedöners keinen Zacken aus der Paarhufe! Legalisieren und etikettieren – das muss die Reitroute für die Zukunft sein. Um windige Zwischenhändler und unseriöse Panscher aus der Produktionskette auszuschalten. Ideologische Vorbehalte sind hier fehl am Platze: Es gibt so nette Pferde in Brandenburg.

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