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Von Tag zu Tag: Letzte Runde

Sabine Beikler wird es beim Spreepark-Karussell schwindlig

Von Sabine Beikler

Seit Jahren dreht sich im Spreepark im Plänterwald kein Karussell mehr. Doch dieses rostige Stillleben zeugt von einer großartigen Schaustellerleistung: Erst erhielt der Betreiber Norbert Witte einen Millionen-Kredit und einen langen Erbbaupachtvertrag für seinen Rummelplatz. Dann klappte das alles nicht. Der Schausteller entschwand mit ein paar Fahrgeschäften nach Südamerika, wo die Karussells sich auch nicht gut drehten. Nach verpatztem Drogendeal und einer Haftstrafe taucht er nun wieder als Retter des Plänterwaldes auf und will einen Investor an der Hand haben. Eine Meisterleistung, die das Land Berlin in all den Jahren nicht geschafft hat: Investoren wie der dänische Freizeitpark-Betreiber Tivoli sprangen ab, das Insolvenzverfahren für den Spreepark musste mangels Masse beendet werden. Nur einer dürfte jetzt mächtig stolz sein: Wittes Opa Otto, ein Hochstapler, der sich einst als „Ex-König von Albanien“ feiern ließ. Einer aber steht derweil als Schießbudenfigur da: das Land Berlin.

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