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Von Tag zu Tag: Marines am Tor

Stephan Wiehler gibt Empfehlungen für einen friedlichen 1. Mai.

Gerade noch haben uns die Drohgebärden der linksautonomen Kreuzberger Kiezmiliz gegen das „BMW Guggenheim Lab“ kollektiv erzittern lassen, und nun erfahren wir, dass die autonomen Revolutionsgarden offenbar selbst auf ihrem angestammten Terrain kein Vertrauen mehr in die eigene Schlagkraft haben. Denn die Veranstalter der gefürchteten „Revolutionären 1. Mai Demo“ wollen Kreuzberg in diesem Jahr zum ersten Mal den Rücken kehren – und stattdessen durch Mitte ziehen, mit geplanter Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor. Es ist kaum anzunehmen, dass die Versammlungsbehörde dieser Routenplanung zustimmt. Aber warum eigentlich nicht? Seien wir keine Guggenheimer! Statt Verboten ist Kreativität gefragt, schließlich geht es um das hohe Verfassungsgut der Demonstrationsfreiheit. Und warum soll im Stadtzentrum nicht funktionieren, was sich in Kreuzberg seit Jahren bewährt hat? Wie wär’s mit einem deutsch-amerikanischen Myfest auf dem Pariser Platz? Zur Entlastung der Berliner Polizei wäre denkbar, das exterritoriale Gelände der US-Botschaft für den Mai-Feiertag zu erweitern. Wenn die amerikanischen Freunde dann aus Ramstein kampferprobte Marines als Ordner einfliegen, die in vollem Wichs den Festplatz absichern, kann sich der schwarze Block nur noch Blumen ins Haar flechten. Das würde der friedlichste 1. Mai aller Zeiten werden – garantiert.

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