zum Hauptinhalt

Von Tag zu Tag: Mehr Mut!

Matthias Oloew erinnert an die Zugkraft moderner Architektur

Sie kommen in Scharen. Über 5,2 Millionen Besucher zählte das Jüdische Museum seit seiner Eröffnung und die meisten von ihnen kamen, um den singulären Bau von Daniel Libeskind zu erleben. Dass ungewöhnliche Architektur Touristen in diese Stadt lockt, ist aber nicht nur an diesem Beispiel zu sehen. Die Schlangen vor Sir Norman Fosters Reichstagskuppel und die staunenden Bewunderer des neuen Hauptbahnhofs belegen diesen Trend. Und alle diese Gebäude belegen auch: Es braucht Mut, Durchsetzungsvermögen und vor allem viel Geld, um sie zu bauen. Das hatten Bund und Berlin auch noch zu Mauerzeiten bewiesen, bei der Errichtung der Philharmonie zum Beispiel oder der Neuen Nationalgalerie.

Seit Libeskind ist es damit, so scheint es, vorbei. Der Entwurf für die Topographie des Terrors von Peter Zumthor wurde nicht gebaut, weil er die Kalkulationen sprengte. Auf die Kosten zu achten, ist verantwortungsbewusst und richtig. Aber ab und zu ein modernes architektonisches Wagnis einzugehen, auch. Die 5,2 Millionen Besucher zeigen es.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false