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Von Tag zu Tag: Mit Argusaugen

Lothar Heinke wundert sich, wie der Senat beim Wohnungsabriss mitspielt.

Der geplante Abriss eines Wohnblocks an der Ecke Wilhelm-/Behrenstraße ist ein massiver Eingriff in ein innerstädtisches Wohnensemble. Ende der achtziger Jahre gebaut, war die „Edel-Platte“ sicher nicht das ansehnlichste Stück Baugeschichte der untergegangenen DDR, aber sie war klug konzipiert mit Geschäften, Restaurants, Spielplätzen, vor allem aber mit Wohnungen jeder Art und Größe, deren Mieter das Viertel belebten. Es war und ist ihr Kiez. Nun haben sie, eine Ost-West-Mixtur Tür an Tür, einen Brief vom Senat bekommen, in dem steht, dass die Eigentümerin B.Ä.R. beabsichtigt, hier einen neuen Wohn- und Gewerbebau zu errichten. Eigentumswohnungen? Wahrscheinlich. Um die Existenzsorgen der Mieter soll sich eine Gesellschaft mit dem schönen Namen Argus kümmern, aber der Kernsatz der Senatsbotschaft lautet: „Aufgrund der planungsrechtlichen Situation musste das Land Berlin den notwendigen Bauordnungs- und entwicklungsrechtlichen Anträgen der Eigentümer entsprechen“. Wie zukunftsweisend! Wer ist der nächste, dem die Stadt ihre Wohnungen zum Abriss anvertraut? Argusauge, sei wachsam! (Seite 12)

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