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Von Tag zu Tag: Mundraub

Andreas Conrad leidet zurzeit zum Glück nicht unter Husten.

Angesichts des wechselhaften Wetters sind Husten, Schnupfen und verwandte Krankheitssymptome nicht selten in diesen Wochen. Ja, man kann sagen, dass wir uns an der Schwelle zu der Jahreszeit befinden, in der keinen Husten zu haben eher die Ausnahme ist. Das erschwert einerseits bestimmten zwielichtigen Berufsgruppen die Ausübung ihrer Tätigkeit, denn bei einem Projekt, das absolute Stille verlangt, sagen wir beim Eindringen in fremde Wohnungen, ist so ein Husten äußerst hinderlich. Andererseits ist das Wissen der Polizei, dass der Täter in diesem oder jenem Kriminalfall wahrscheinlich unter Hustenanfällen leidet, gerade dieser Tage ziemlich nutzlos. Hunderttausende braver Bürger würde man dann zu Unrecht verdächtigen. So gesehen ist der Räuber, der am Freitagabend eine Apotheke in der Linienstraße in Mitte heimsuchte, gesundheitstechnisch fein raus: Hustenbonbons hatte er erbeten, dann aber statt zum Geldbeutel zu einer Schusswaffe gegriffen und nach den Einnahmen verlangt. Die bekam er auch, ergriff sodann per Fahrrad die Flucht, was das Vorliegen einer Erkrankung der Atemwege wieder unwahrscheinlicher macht: Von ständigem Krächzen und Keuchen geplagt, hätte der Räuber sicher ein weniger kräfteraubendes Transportmittel gewählt.

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