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Von Tag zu Tag: Nahezu egal

Bernd Matthies über das unentwegte Herumschrauben an der Berliner Schule.

Ein Auto, das mehrfach gegen die Wand gefahren wird, ist irgendwann so kaputt, dass Reparieren keinen Sinn mehr hat. Und auch das Herumschrauben an der Berliner Schule erweckt langsam einen endzeitlichen Eindruck. Schon seit Jahren wird in einem konfusen Trial-and-Error-Verfahren ein Geheimrezept nach dem anderen ausprobiert , dann wieder verworfen oder umgebastelt. Aktuell geht es also wieder zurück zum Geschwisterprinzip, wenigstens ein bisschen.Das Prinzip ist inzwischen offensichtlich. Jedes Reförmchen, erst recht die große Reform der Sekundarschule, wirft drei neue Probleme auf, die dann durch drei neue Reförmchen ... Chaosforscher mögen daran ihre Freude haben, aber sie gehen selten zur Schule.

Bei all diesem Gewurstel hallt das Schweigen über die großen bildungspolitischen Fragen der Stadt so laut, dass es dröhnt: Jede neue Studie eine neue Bankrotterklärung. Wie kann Berlin überhaupt funktionierende Schulen bewahren, und wer soll an ihnen unterrichten? Praktisch, dass es kaum noch Studienplätze für Berliner Schüler gibt. Denn dann ist die Qualität der Schule auch schon nahezu egal.

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