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Von Tag zu Tag: Nase weiß

Werner van Bebber hält nichts von jungliberaler Drogenpolitik

Im Sommer testen die Liberalen gern, wie weit man ihr Ideal dehnen kann. Passend zur „Hanfparade“ fordert der Vorsitzende der Jungen Liberalen die Freigabe von Kokain. Mischa Hecker meint, mündige Bürger müssten selbst entscheiden können, welche „Substanzen“ sie einnehmen. Dass koksfrei lebende Gesundheitsfondseinzahler dann für neue Nasenscheidenwände und eine Therapie gegen den Verfolgungswahn der liberalen Koksnase zahlen müssen, kontert der Jungliberale gelenkig: Wenn sich einer umbringen wolle und damit keinen Erfolg habe, zahle auch die Gesellschaft – und versuchter Suizid stehe auch nicht unter Strafe. So kann man das sehen. Der Beruf des Kokainhändlers passt, wenn man es bedenkt, gut zum hart kalkulierenden, auch spät am Abend noch unternehmerisch tätigen Marktliberalen. Teurer Anzug, schnelles Auto, Gel in den Haaren, zwei Mobiltelefone – ein Berufsbild wie geschaffen, um die anderen Besucher der Hanfparade mitzureißen. Andererseits – das wird, ganz klar, ein Stressjob, und auch Junge Liberale werden älter. Dann mögen sie auf der Biermeile Entspannung suchen bei einer intensiven Schädelspülung.

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