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Von Tag zu Tag: Nun mal langsam

Andreas Conrad ist ganz verdattert über die Hektik hiesiger Brückenbauer

Eines der Grundübel unserer Tage ist der Mangel an Zeit. Keiner hat sie, daher wird damit geknausert, zum Beispiel bei der Planung eines Bauwerks. Ganz fix soll es dastehen, ein staunenswerter Termin wird gesetzt, der aber schon beim ersten Spatenstich von allen als illusorisch erkannt wird. Das schafft permanente Frustrationen, aber die müssen nicht sein. „Wir brauchen 700 Jahre“ – hätten dies die Baumeister des Kölner Doms rechtzeitig verkündet, wie groß wäre da der Jubel gewesen, als es nur gut sechs Jahrhunderte dauerte. Bei der Spandauer-Damm-Brücke waren die Beteiligten klüger. Prognostizierter Zeitgewinn: drei Monate. Das gibt Anlass zur Freude – aber auch zu Kopfschütteln über die unverantwortlicherweise auf den 30. Oktober 2011 festgelegte Eröffnung des neuen Flughafens in Schönefeld. Ein Jahr später ankündigen und ein halbes Jahr früher eröffnen – das hätte allen noch viel künftigen Verdruss erspart. Zum Glück gibt es zum Stadtschloss immerhin erste Überlegungen, dies sei doch eigentlich eine Aufgabe für Generationen. In 600 Jahren sollte sie locker zu schaffen sein.

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