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Von Tag zu Tag: Ohne Höcker

Andreas Conrad möchte lieber nach Dubai fliegen als auf einem Kamel reiten.

Zu den Sportarten, die sich in Berlin nie so recht durchsetzen konnten, gehört das Kamelreiten. Zwar ist es nicht ganz korrekt, wenn jetzt im Rahmen des „Orient Events 1001 Nacht“ vom 15. bis 19. August auf dem Zentralen Festplatz das „1. Berliner Kamelrennen“ avisiert wird. Schließlich gab es vor genau zehn Jahren schon einmal solch ein Spektakel auf der Galopprennbahn Hoppegarten, die ja praktisch vor der Haustür liegt. Aber von einer Berliner Tradition, die damals begründet wurde, ist wohl nicht zu sprechen, auch wenn man auf den hiesigen Straßen jeder Menge einheimischer Kamele begegnet, doch das ist nicht typisch für diese Stadt. Die echten Kamele von 1997 waren übrigens eine höchst offizielle Leihgabe aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo man hoffte, die Höckertiere könnten den kulturellen Austausch beflügeln, sogar eine Brücke für politische wie wirtschaftliche Kontakte schlagen – ein frommer, gleichwohl vergeblicher Wunsch. Denn eher, so weiß man heute, geht ein Kamel durch ein Nadelöhr als dass ein Emirates-Jumbo zwischen Berlin und Dubai zu pendeln beginnt.

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