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Von Tag zu Tag: Ringe frei

Bernd Matthies plädiert für Olympia als Berliner Zukunftsmotor

Ja, wieso denn nicht Olympia? Berlin kann nicht ewig davon leben, gut drauf zu sein und von der Modebranche geliebt zu werden. Es fehlt für die Perspektive ganz klar ein Projekt, ein fulminanter Tritt in den Hintern, der der Stadt hilft, ihr fraglos vorhandenes Potenzial auszureizen. Die Politik allein bringt ihn nicht zustande, und von selbst gestrickten Aufregern wie dem Ersatz-Schloss und dem neuen Flughafen wird sich die Welt kaum dauerhaft beeindrucken lassen.

Klar ist zweifellos: Berlin kann das stemmen, es gehört zu den nicht allzu vielen Weltstädten, die in dieser Frage nichts beweisen müssen. Dass der IOCPerfektionismus einen künstlichen See fürs Rudern vorschreibt (mit Dach?), ist albern, aber daran würde die Bewerbung zweifellos nicht scheitern.

Das größte Problem steckt im Inneren. Die Nolympiker der neunziger Jahre sind unvergessen, und zweifellos würde sich nun ein Chor der Ablehner erheben, der alles zu wenig klimaneutral, sozial ungerecht und genderpolitisch falsch findet; bei der Linken drängen sie schon jetzt auf „Bürgerspiele“, vielleicht mit Kreuzberger Pflastersteinwerfen als neuer Disziplin? Nein: Leicht wird die Bewerbung nicht. (Seite 8)

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