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Von Tag zu Tag: Ruhe!

Bernd Matthies begrüßt seufzend den Beginn der Berliner Schulferien.

Ach, das werden ruhige, herrlich nachrichtenarme Wochen, wie immer, wenn die Sommerferien beginnen. Aber irgendetwas hat sich verändert. Früher warfen die Kinder auf Kommando ihre Schulranzen in die Höhe und lümmelten sich anschließend sechs Wochen lang in der Sonne – das geht heute nicht mehr, weil dabei lauter Schlag- und Stichwaffen herausfallen würden. Und die Sonne ist sowieso längst durch das fahle Licht des mit Gewaltspielen geladenen Computermonitors ersetzt.

Klingt ein bisschen übertrieben, nicht wahr? Sagen wir so: In den nächsten Wochen wird zumindest auffallen, in welchen Ausmaß die Berliner Schulen mit ihren Nöten die Debatten bestimmt haben. Sie sind nun geschlossen, kein Schulfremder mag mehr auf ihre Höfe vorzudringen, es werden also nicht einmal mehr Wachleute gebraucht. Ja, es wird sechs Wochen lang nicht das Geringste zu hören sein von abgezogenen Jacken oder entgleisten Doktorspielen.

Noch schöner wäre es, wenn diese Ruhe auch nach den Ferien ein wenig anhielte. Aber das ist wohl zu viel verlangt.

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