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Von Tag zu Tag: S geht so

Stefan Jacobs feiert und sorgt sich mit einem stadtbekannten Problemfall.

Was macht die S-Bahn an diesem Wochenende? Das Übliche, also was sie will: Bauarbeiten auf dem Südring, geplant und angekündigt. Aber weil die S-Bahn eben die S-Bahn ist, fährt sie entgegen aller Aushänge nicht alle zehn Minuten von der Hermannstraße zum Südkreuz, sondern alle zwanzig. Dazwischen, in Tempelhof, stehen Menschen zwischen Hysterie und Hyperventilation, die nicht mehr in die überfüllte Bahn passen und deshalb ihre Züge nicht erreichen werden, mit denen sie vom Südkreuz in den Fläming oder an die Ostsee wollten. Nächste Chance in 20 Minuten, nächster Anschlusszug zwei Stunden später. Wer angesichts dieser Rahmenbedingungen lieber zu Hause bleibt, schont seine Nerven und schlägt auch der jüngsten Fahrpreiserhöhung ein Schnippchen. Er spart jetzt nämlich 2,8 Prozent mehr als noch im letzten Monat.

Aber die S-Bahn machte an diesem Samstag auch, was ihre Kunden wollen, nämlich die Tore auf zur Werkstatt in Schöneweide. Und was passiert? Mehr als 10 000 (!) Fans kommen und machen ein fröhliches Volksfest daraus. Die S-Bahn mag an allem Möglichen kranken, aber an Liebesentzug sicher nicht.

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