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Berlin: Von Tag zu Tag: Scheiße heißen

Sicher, über Namen lacht man nicht. Es gilt als geschmacklos, sich über Dinge lustig zu machen, die des Trägers Schicksal sind.

Sicher, über Namen lacht man nicht. Es gilt als geschmacklos, sich über Dinge lustig zu machen, die des Trägers Schicksal sind. Weil seine Vorfahren so hießen. Oder die Eltern Sadisten waren. Wie sonst soll Kotzo Kotzer, wohnhaft in Berlin, zu seinem Namen gekommen sein? Und Lizebeth Taylor? Alfred E. Neumann? Adolf Panzer? Rosa Schwellung?

Nicht komisch, aber alles Berliner, jedenfalls wenn man der Internetseite www.bloedenamen.de glaubt. Auch Bernd Berlin. Oder Auguste Popanz. Norbert Niemand. Axel de la Sauce. Schicksal eben. Aber da gibt es auch noch die Kandidaten, die sich offenbar von ihren Namen prägen ließen. Fürs Leben. Weshalb ist W. Leistenschneider, Professor Dr. med. der Urologie geworden? B. Maulwurf trieb der Name in den Diplom-Ingenieurs-Beruf. Silke Sanft behandelt als Ärztin heute Tiere. Und Professor Andreas Elepfandt arbeitet an der Humboldt-Universität, Institut für Biologie. Was sonst?

Manchmal, in seltenen Fällen tun sich die Menschen selbst Gewalt an. Durch Heirat, mit Doppelnamen. Als Helfriede aufzuwachsen, mag problematisch sein, muss man sich deshalb später Hüschel-Frauböse nennen? Oder Wolfgang Peter-Silie? Sicher, über Namen lacht man nicht. Aber manchmal ist dagegen kein Kraut gewachsen.

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