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Von Tag zu Tag: Schwarzhumor

Werner van Bebber findet die Finanzamtsposse immer spannender

Erst sah die Geschichte vom Mobbing im Finanzamt nach Boulevardtheater aus. Doch sie gewinnt an Größe. Es wird in dieser Woche um ein paar ziemlich wichtige Fragen gehen. Hat Finanzsenator Thilo Sarrazin versucht, Abgeordnete einzuschüchtern? Schafft er es, mit seinem konfliktfreudigen Stil die Sympathien zu verbrauchen, die er in seiner Partei hat? Bringen es die drei Chefs der Oppositionsfraktionen fertig, aus der Boulevard-Schmonzette eine Grundsatzangelegenheit zu machen? Wie wird Parlamentspräsident Walter Momper damit umgehen, dass seine Versuche der Konfliktbegrenzung im Roten Rathaus völlig erfolglos blieben? Wird der Regierende Bürgermeister weiter über allem schweben? Es geht in der Sache nicht mehr bloß um Umgangsformen, es geht schon gar nicht um die Ehrenrettung der Finanzämter. Dass Sarrazin so tat, als könne er das Ansehen ausgerechnet dieser Behörden retten, zeigt, wie tiefschwarz sein Humor tatsächlich ist. Politik ist Kommunikation und Konfliktmanagement. Da gibt es in den kommenden Tagen enorm viel zu tun.

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