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Von Tag zu Tag: Schweinerei

Stefan Jacobs betrachtet die Biotonnen von ihrer historischen Seite

Gewöhnlich wird an dieser Stelle etwas Frisches serviert. Aber heute geht es um die Biotonne. Bei der Kälte jetzt kann man das Thema vielleicht mal aufgreifen, ohne dass sich der Käse auf dem Frühstücksbrötchen wölbt.

Das Statistische Bundesamt hat ermittelt, dass es unter den braunen Deckeln in Berlin nur scheinbar brummt: Hier wird im Bundesvergleich zu wenig gesammelt bzw. zu viel in eine Tonne geworfen. Während wir also der Schöpfung wertvolle Mikroorganismen entziehen, plagen sich die Fachkräfte in der Müllverbrennungsanlage Ruhleben damit, unsere Kartoffelschalen zu entzünden.

Bei der Suche nach Abhilfe hilft ein Blick ins Kapitel „Es war nicht alles schlecht.“ In der DDR stand an jeder Ecke neben ABV und Stasimann auch eine „Speckitonne“, benannt nach dem auf ihr abgebildeten Schweinekopf. Der war programmatisch, denn der Inhalt der Tonnen ging ans VEB-Fleischkombinat. Und kam von dort wieder zurück und letztlich auf den heimischen Teller. Das war Motivation genug, die Schweine groß und stark zu machen. Und heute nur das in die Tonne zu werfen, was man morgen grillen würde. (Seite 12)

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