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Von Tag zu Tag: Sehr weit oben

Bernd Matthies begrüßt das Riesenrad mit etwas Skepsis

Ach, Attraktionen. Davon kann eine Stadt ja nie genug haben. Insofern ist es durchaus ein gutes Zeichen, dass das jahrelange, berlintypische Gerangel um das Riesenrad am Zoo nun endlich ein Ende gefunden hat, und zwar ein positives. Es wird gebaut, und das ist, um ein gewisses Bonmot des Regierenden Bürgermeisters zu zitieren, auch gut so.

Nur ist eben Grundsteinlegen gerade in Berlin durchaus kein ganz sicheres Zeichen dafür, dass dann später auch pünktlich ein fertiges Bauwerk dasteht, und dass es vor allem auch genutzt wird. Möglicherweise ist das der Grund der immer noch greifbaren Skepsis. Eine Investition von 120 Millionen Euro – das ist ein Haufen Geld, da müssen sehr viele Besucher sehr tief in die Tasche greifen, damit am Ende auch bei jenen etwas hängen bleibt, die den Bau finanzieren. Wir können zugunsten Berlins nur hoffen, dass da seriös gerechnet wurde.

Falls ja, wird sich das Stadtbild ändern. Die Achse des Rades auf halber Höhe liegt so weit droben wie das Dach des Europa-Centers, das seinerseits schon die Gedächtniskirche ziemlich klein aussehen lässt. Das ergibt eine neue Skyline – das haben wir am Potsdamer Platz schon geübt. Auch die alten Ansichtskarten der City-West kommen also demnächst aufs Altpapier.

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