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Von Tag zu Tag: Sei abgeschleppt

Bernd Matthies hat eine Erklärung für die Unbeliebtheit von „Be Berlin“

Kürzlich hat sich der von Penetranz nicht immer freie Steuerzahlerbund über die Imagekampagne „Be Berlin“ erbost: Fast elf Millionen Euro für eine Aktion, die 60 Prozent der Berliner nicht gefällt? Ob diese Kritik berechtigt ist – darüber lässt sich im Prinzip lange streiten, weil eine aussagekräftige Effizienzkontrolle kaum möglich ist.

Es mag immerhin sein, dass der eine oder andere Berliner das auf vielen Plakaten verewigte Sprücheklopfen lustig findet und sich sogar selbst daran beteiligt, das wäre ja schon was. Allerdings zeigt eine subjektive, gleichwohl verlässliche Beobachtung, dass der Berliner mit „Be Berlin“ wohl vor allem deshalb zu tun hat, weil das Logo der Aktion auf den beliebten Ordnungswidrigkeitsanzeigen von Polizei und Ordnungsämtern prangt.

Be Berlin – das hieße in diesem Fall: „Sei abgezockt, sei abgeschleppt, sei Berlin.“ Das kann eigentlich nicht dazu führen, dass die Akzeptanz der Aktion in der Stadt steigt. Auf den Einkommensteuerbescheiden ist das Logo übrigens nicht zu finden. Die Finanzämter wissen sicher genau, warum.

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