zum Hauptinhalt

Von Tag zu Tag: Sie haben Post

Gerd Appenzeller freut sich über ein verspätetes Weihnachtspäckchen.

In Siemensstadt kann Post nicht zugestellt werden, weil die Briefträger auf Blitzeis ausrutschten und sich krank meldeten. In Reinickendorf hingegen kam, ganz ohne Blitzeis, ein Weihnachtspäckchen nicht an, weil an einer entscheidenden Stelle in der Versandkette jemand nicht lesen konnte oder wollte.

Die Enttäuschung war riesengroß damals vor Heiligabend. Jeden Abend rief die Tochter aus den Niederlanden an und fragte: Ist unser Päckchen noch nicht angekommen? Unwiederbringliches war darin, ein Kalender mit Fotos der Enkel, von diesen selbst bemalte Geschirrtücher, kurz: herzerwärmender Familienkram. Eine Nachfrage beim örtlichen Postamt erbrachte das Befürchtete: Nachforschungen sind nur vom Absender, nicht vom Empfänger möglich.

Schweren Herzens gaben Tochter und Eltern das Päckchen verloren. Dann, am 15. Januar, ein Anruf aus Rotterdam: Das Päckchen ist wieder da! Sechs verschiedene postalische Aufkleber zierten nun die obere Paketseite. Aber im Adressfeld waren Namen und Anschrift des Empfängers immer noch ganz klar lesbar. Einer der Aufkleber, ausgefüllt am 19. Dezember vom dpd, verkündete, die Zustellung habe sich verzögert, da die Anschrift „falsch oder unvollständig angegeben“ sei. Aus einem anderen ging hervor, dass das Päckchen sich zwischenzeitlich in einem Depot des Paketdienstes im hessischen Raunheim aufgewärmt hatte. Wie auch immer: Beim zweiten Mal hat der Versand geklappt. Danke!

Zur Startseite