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Von Tag zu Tag: Sparflamme

Bernd Matthies über die Mühen von Promotion und Beruf.

Langsam werden Doktorarbeiten zum Karrieremakel, zumal dann, wenn sie von Leuten angefertigt werden, die damit überwiegend ihre persönliche Eitelkeit bedienen. Denn sie promovieren ja in aller Regel neben der beruflichen Tätigkeit, und wenn die nicht auf Sparflamme läuft, dann taugt entweder die Dissertation nichts, oder der Beruf leidet. War das auch beim BER-Cheftechniker Manfred Körtgen so? Er hat einen hochbezahlten Job, der mit Tarif-Arbeitszeiten nicht zu schaffen ist. Also...

Zugegeben: Spott fällt leicht, nachdem ihm und seinem Kollegen Dr. Rainer Schwarz der ganze Laden so spektakulär um die Ohren geflogen ist. Doch es ist offensichtlich, dass das Thema seiner Dissertation hundertprozentig perfekt auf den Job in Schönefeld passt. Hat Körtgen am Ende seine eigene Arbeit nicht gelesen? Oder enthält sie sogar Irrtümer, die das Chaos erst ausgelöst haben?

Niemand hätte ein Wort über all das verloren, wenn der Flughafen pünktlich eröffnet worden wäre. Doch hier hat nun einer seine vom Steuerzahler finanzierte Arbeit nicht gemacht. Und das wirft Fragen auf. Auch die nach dem Doktor.

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