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Von Tag zu Tag: Stalker vom Amt

Gerd Nowakowski fragt sich, was bei Polizei-Gewerkschaftern im Kopf los ist

Heiße Phase nennt sich streiktechnisch wohl das, was sich jetzt im öffentlichen Dienst abspielt. Genauer: bei den Gewerkschaften. Da neigt mancher Funktionär offenbar zu einem von jeglichem Nachdenken ungebremsten Aktionismus. Ein echter Streikkracher muss her, werden sich die Polizei-Gewerkschafter gedacht haben; das sind jene Menschen von der GdP, die schon seit Jahren nicht gerade durch filigrane Erklärungen auffallen. Sie haben jedenfalls für Freitag zu einer Demonstration vor der Privatwohnung des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit aufgerufen. Ihre Würde sei verletzt worden durch böse Äußerungen von Finanzsenator Thilo Sarrazin, schreiben die Polizei-Gewerkschafter. Das ist nun wirklich eine verblüffende Argumentation. War die Polizei nicht mal dafür da, die Würde und die Privatsphäre anderer zu schützen? Auch die eines Regierenden Bürgermeisters. Im Pulverdampf des Streiks vergessen? Es droht übrigens Wiederholungsgefahr. Die Stalker von der Polizei drohen nämlich: Ohne Angebot des Senats kommen wir wieder. Da kann man der Polizei-Gewerkschaft nur wünschen, dass ihre Mitglieder schlauer sind als die Führung. (Seite 14)

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