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Von Tag zu Tag: Total entgleist

Klaus Kurpjuweit ist überzeugt, dass es nicht nur Radprobleme gibt

Die S-Bahn: Wenn man meint, schlimmer geht’s nimmer, setzt das einstige Vorzeigeunternehmen noch eins drauf. Da bricht ein Rad, verschärfte Kontrollauflagen werden nicht eingehalten, die Wartung der Bremsen wird systematisch vernachlässigt und dann verschweigt man auch noch wochenlang einen weiteren Riss in einem Rad. Hier ist eine Unternehmenskultur entgleist – durch Fehler in der Führungsspitze vor allem des Konzerns, der die S-Bahn zu einem beispiellosen Sparkurs gezwungen hat. Sicher, ein Rad kann brechen, unabhängig vom Geld. Das Streben nach einem überdurchschnittlichen Gewinn hat aber auch zu Einsparungen beim Personal und in den Werkstätten geführt, wo die Fahrzeuge immer seltener kontrolliert wurden – auch auf Risse an den Rädern. Und auch die Sicherheitsmängel bei der Wartung der Bremsanlagen waren wohl systembedingt. Der Radbruch, die unterlassene Wartung, das Verschweigen sicherheitsrelevanter Mängel und der Spardruck – alles hängt eben doch mit allem zusammen bei der Schlimm-Bahn. Es wird Zeit, dass dies auch der Vorstand erkennt. Bevor es heißt: Schlimmer geht’s immer.

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