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Von Tag zu Tag: Trubel im Tristen

Christian van Lessen hofft auf eine große Zukunft des Busbahnhofs

Oft ist über den Zentralen Omnibusbahnhof und seine fast ländlich verschlafene Ausstrahlung gelächelt und gelästert worden. Viele haben sich geschämt für sein karges Äußeres, sein bescheidenes Drumherum. Schon der abgekürzte Name ZOB hört sich wie Zopp an, und allein das klingt etwas angestaubt. Ihn provinziell zu nennen, haben Kritiker kaum gewagt, weil die wahre Provinz natürlich keine Busbahnhöfe kennt. Wer in letzter Zeit Omas und Tanten hinbrachte und abholte, wunderte sich allerdings darüber, dass immer mehr Trubel im Tristen herrschte. Der ZOB ist zwar immer noch ganz offensichtlich zu groß, vielleicht aber wächst er, wenn auch reichlich verspätet, endlich in seine golden-rosige Zukunft hinein, die ihm die hoffungsvollen Planer vor über 40 Jahren vorhersagten – weil Busfahren angesichts hoher Bahn- und Energiepreise und nicht immer spottbilliger Flüge attraktiver wird. Jetzt sind steigende Fahrgastzahlen wirklich nachweisbar. Manche von uns mögen den Busbahnhof belächeln, aber richtig freuen – das dürfen sie sich für ihn nun auch einmal.

Christian van Lessen

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