zum Hauptinhalt

Von Tag zu Tag: Walz-Wowi

Bernd Matthies ist erleichtert über Klaus Wowereits Feierlaune.

Die meisten Jobs werden im Laufe der Jahre leichter – die Kraft der Routine, natürlich, aber auch der Respekt der Kollegen vor dem höheren Alter. Klaus Wowereit hat vermutlich einst gedacht, das gelte auch für ihn, nur lag er damit fürchterlich falsch. Allein so ein Paket wie den Flughafen möchte man niemandem an den Hals wünschen, der weniger als zehn Millionen per anno verdient. Also schon gar keinem Wahlbeamten in einem Alter, das viele seiner ehemaligen Kollegen zum Golfspielen rund um die Uhr berechtigt.

Was das jetzt soll? Hier: Der Regiermeister hat sich mal wieder beim therapeutischen Feiern erwischen lassen. Udo Walz ist grad 69 geworden, so etwas ist immer noch ein Zentralereignis des theoretisch längst verstorbenen West-Berlins, und wer überhaupt reindarf, der hat sich nicht nur wiederholt vom Großfigaro die Haare schön machen lassen, sondern erkennt auch die allgemeinen Geschäftsbedingungen an: Er hat sich jederzeit von jedem Gast abknutschen und bei diesem Vorgang fotografieren zu lassen.

Es entstanden also Bilder, die um die kleine Berliner Welt gingen: Wowi Kopf an Kopf mit Michael Michalsky und Sabine Christiansen und Barbara Becker, dazu kreuzverqueres, gender-übergreifendes Busserln mit Anouschka Renzi und Simone Thomalla und Jeanette Hain und praktisch jedem anderen Mitglied der Walz-Kundenkartei (Vip), das den Urlaub nicht rechtzeitig verlängert hatte.

Und wissen Sie was? Wowereit darf das. Man soll immer feiern, als gäbe es kein Morgen, oder als käme morgen womöglich der Bumerang des BER-Aufsichtsratsvorsitzes zurück. Als eiserne Grundregel gilt: Wenn der Regiermeister nicht mehr zu Udos Geburtstag geht, dann erst steckt Berlin wirklich tief in der Grütze.

Zur Startseite