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Von Tag zu Tag: Zahlen, bitte

Bernd Matthies lüftet ein Berliner Gastronomie-Geheimnis.

Nicht wenige Gäste, die im weltberühmten „Borchardt“ tafeln, fragen sich, wem wohl das stattliche Gebäude gehört, in dessen Erdgeschoss die Speisestätte untergebracht ist. Früher war es die evangelische Kirche, dann ein Schweizer Private-Equity-Fonds, soviel wusste man. Doch erst einer Mitteilung des „Focus“ verdanken wir die Erkenntnis, dass einer der Anteilseigner der ehemalige Bankboss Josef Ackermann sei.

Schön ist zunächst einmal, dass die finanzkräftigsten Schweizer Familien für Immobilien im klammen Euro-Land einstehen. Und schön ist auch, dass jemand dazu gehört, der das notorische Wiener Schnitzel des Borchardt höher schätzt als alle Frappucinos oder Billig-T-Shirts, durch deren Verkauf sich dem Raum mehr Pacht entringen ließe. Die Reiseführer müssen also auf absehbare Zeit nicht umgeschrieben werden.

Und das mag nun auch ein Trost sein für Borchardt-Chef Mary, der mit seinem Ableger auf dem neuen Flughafen wie so viele andere Gastronomen erst einmal Schiffbruch erlitten hat. Sollte dort eines Tages geöffnet sein, schaut Ackermann sicher gern vorbei und gibt ein ordentliches Trinkgeld.

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