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Von Tag zu Tag: Zitternde Diebe

Bernd Matthies interpretiert ein kleines Stück Kriminalstatistik

In einem Agenturtext heißt es hoffnungsfroh: „Diese Zahl lässt alle Langfinger aufhorchen.“ Ja, da sieht man die Taschendiebe richtig vor sich, schreckensbleich und vor Zittern kaum fähig, die Zeitung festzuhalten: Das zuständige Kommissariat hat den tausendsten Dieb seit Gründung festgenommen. Und: Die Zahl einschlägiger Delikte ist 2007 um 14 Prozent gesunken.

Wenn wir ein wenig Wasser in den Wein schütten dürfen: Sehr wahrscheinlich sind seit Gründung des Kommissariats auch tausend Taschendiebe nach Ausfüllen des Anzeigeformulars wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Und 2006, das Vergleichsjahr, war das Jahr der sehr diebstahlträchtigen Fußball-WM.

Immerhin ist schon jetzt eine weitere Senkung der Zahl der Diebstähle abzusehen. Denn wenn der BVG-Streik so weitergeht, haben die Diebe nichts mehr, um drin zu klauen, keinen Bus, keine Bahn, keinen Bahnhof. So werden wir den 2000. Taschendieb nie erleben.

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