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Justizia.

© Helmut Vogler

Vor Gericht: Kindesmissbrauch in mehr als 280 Fällen

Ein ehemaliger Horterzieher soll laut Anklage sechs Jahre einen Jungen missbraucht haben. Vor dem Verfahren war der mutmaßliche Täter sieben Jahre auf der Flucht.

Sieben Jahre hatte sich der ehemalige Horterzieher im Ausland versteckt. Auf der Flucht vor einem Verfahren, das ihn für Jahre hinter Gitter bringen könnte. Kindesmissbrauch in mehr als 280 Fällen wird Axel K. vorgeworfen. An drei Jungen habe sich der 54-Jährige vergangen, heißt es in der Anklage. Ob er aussagen wird, blieb am Donnerstag zu Prozessbeginn am Landgericht offen.

Die Mutter eines damals elfjährigen Schülers hatte das Verfahren mit einer Anzeige im Mai 2010 ins Rollen gebracht. Als Polizisten die Wohnung von K. durchsuchten, war er bereits auf der Flucht. Die Ermittler stellten etliches Beweismaterial sicher, darunter 553 kinderpornografische Bilddateien.

Die meisten der mutmaßlichen Taten liegen mehr als 20 Jahre zurück. Es geht um einen Jungen, den K. laut Anklage in der Zeit von 1991 bis 1997 als Erzieher im Rahmen der Hortbetreuung in einer Kindertagesstätte in Tempelhof betreut haben soll. Von 281 Taten geht die Anklage aus. Der Junge sei sechs bis zwölf Jahre alt gewesen. Im August 2008 habe K. in seiner Wohnung einen etwa zehn Jahre alten Schüler missbraucht.

Das dritte Opfer war laut Anklage elf Jahre alt. Axel K. soll den Schüler in seiner damaligen Funktion als Computerlehrer kennengelernt und als väterlicher Freund auch zu Hause besucht haben. Im Mai 2010 sei es zu einem Übergriff gekommen.

Nach einer Öffentlichkeitsfahndung im Mai 2017 hatte sich K. Ende Juli in Bulgarien gestellt. Nach seiner Überstellung befand er sich bis Februar in Berlin in U-Haft. Seitdem ist er trotz der schweren Vorwürfe frei. Als mehr als sechs Monate Untersuchungshaft hinter K. lagen, hob das Kammergericht den Haftbefehl auf. Wegen Verfahrensverzögerungen, die auf die Arbeit der Staatsanwaltschaft zurückzuführen seien. Der Prozess wird am 8. Mai fortgesetzt.

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