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Grüner wird’s nicht. Im Schloss Charlottenburg diniert Obama heute Abend – geschützt von viel Polizei. Foto: dpa

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VOR DEM GALADINER: Schloss Charlottenburg hat viele hohe Damen und Herren gesehen

Als Schloss Charlottenburg eröffnet wurde, war an die Vereinigten Staaten von Amerika noch lange nicht zu denken. Das sollte sich US-Präsident Barack Obama beim Gastmahl am heutigen Abend ein wenig vor Augen halten: Er diniert auf historischem Boden.

Als Schloss Charlottenburg eröffnet wurde, war an die Vereinigten Staaten von Amerika noch lange nicht zu denken. Das sollte sich US-Präsident Barack Obama beim Gastmahl am heutigen Abend ein wenig vor Augen halten: Er diniert auf historischem Boden.

DIE GRÜNDERIN

Charlottenburg wie auch sein Schloss tragen den Namen von Sophie Charlotte von Hannover, Gemahlin von Kurfürst Friedrich III., die von ihm 1695 das Dorf Lietzow erhielt. Vier Jahre später war das Ur-Schloss fertig, genannt Lietzenburg, woraus nach dem Tod der Kurfürstin ihr zu Ehren Charlottenburg wurde.

FRITZ ZIEHT EIN

Das Schloss wurde unter seinen Nutzern immer wieder umgebaut und erweitert. Einer war Friedrich II., der Charlottenburg nach der Thronbesteigung zu seiner Residenz machte. Unter ihm entstand der Knobelsdorff-Flügel, danach zog Fritz Sanssouci als Hauptwohnsitz vor. Später nahm zeitweise Napoleon dort Quartier. Und ein weiterer hoher Herr machte das Schloss zu seiner Residenz, doch viel Zeit blieb ihm nicht, dies zu genießen: Friedrich III., der 99-Tage-Kaiser von 1888.

IM BOMBENHAGEL

Bei Bombenangriffen wurde das Schloss 1943 schwer beschädigt, in den 50er Jahren aber wiederaufgebaut. Damals wurde Andreas Schlüters Reiterstandbild des Großen Kurfürsten im Schlosshof aufgestellt, das ursprünglich auf der Rathausbrücke, in der Nähe des Stadtschlosses, gestanden hatte.

PRINZESSINNEN UND PRÄSIDENTEN

Von 2004 bis 2006 wurde das Schloss vom Bundespräsidenten genutzt, dessen Schloss Bellevue damals renoviert wurde. Heute ist Schloss Charlottenburg vor allem ein Museum. Unter anderen sei dort „eine der größten Sammlungen französischer Malerei des 18. Jahrhunderts außerhalb Frankreichs“ untergebracht, teilt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten mit. Ein dekoratives Umfeld für repräsentative Veranstaltungen also, das in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder für offizielle Banketts und sonstige Festlichkeiten genutzt wurde. So trug sich Lady Di im Oktober 1985 im Kuppelsaal ins Goldene Buch der Stadt ein, und für Bill Clinton wurde dort im Mai 2000 ein Galadinner ausgerichtet. Die Queen war natürlich auch schon da. Andreas Conrad

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